Rohkost Experten im Interview: Urs Hochstrasser
Interview mit Urs Hochstrasser - Rohvolution Berlin, 22.03.2015
Urs Hochstrasser ist ein Botschafter für die vitale Kost. Seit 25 Jahren ernährt er sich rohköstlich und erlebt den Wandlungsprozess seitdem hautnah. Mehr noch: Er gestaltet ihn mit und gibt vielen Menschen wichtige Impulse für eine vitale Lebensführung.
Im Interview mit Keimling Naturkost spricht Urs Hochstrasser darüber, warum er es sich zur Aufgabe gemacht hat, sein Wissen und seine Begeisterung für die Rohkost an andere weiterzugeben, wie er die Entwicklung in der Rohkost wahrnimmt und welche Rolle er in Zukunft dabei spielen möchte.
Keine Lust aufs Video? Das Interview mit Urs Hochstrasser gibt es hier zum Nachlesen:
Verena: Hallo! Wir sind heute auf der Rohvolution in Berlin. Ich stehe hier mit Urs Hochstrasser.
Urs, du hast früher ein eigenes Restaurant gehabt, hast normal Fleisch gegessen, hast geraucht, hast Alkohol getrunken – was man so macht. Dann hast du vor 25 Jahren deinen Weg in die Rohkost gefunden. Jetzt führst du mit deiner Partnerin Rita ein eigenes Rohkostzentrum in der Schweiz. Man kann sagen, dass die Rohkost – speziell die Gourmet-Rohkost – deine Herzensangelegenheit ist.
Du hättest ja sagen können, als du in die Rohkost gefunden hast, das ist mein Weg, das mache ich für mich. Aber du hast gesagt, nein, ich möchte das Wissen und die Begeisterung an andere Menschen weitergeben. Warum?
Urs Hochstrasser: Ja, ich bin ja nicht für mich alleine auf dieser Welt, sondern es ist so etwas wie ein Seelenvertrag, dass ein Wissen, das man hat, es auch wert ist, es zu teilen. Und meine Angelegenheit war ja, nicht nur für mich eine optimale Ernährungsform zu finden, sondern für die Menschheit.
Und je mehr Menschen natürlich zu dieser Ernährungsform finden, desto besser geht’s mir auch. Ich bin der Meinung, man kann nicht alleine glücklich werden. Da braucht’s noch einen Haufen Menschen um sich herum dazu.
Verena: Jetzt hast du ja deinen eigenen stand auf der Messe. Gestern schon haben die Leute deinen Stand überrannt. Wie wichtig ist es dir, auch hier präsent zu sein und für die Rohkost zu werben?
Urs Hochstrasser: Ich würde das Wort Werben nicht als solches betrachten, sondern wir machen lieber Rohkost als Werbung. Es ist natürlich schon so, dass viele Menschen, die zur Rohkost finden, dann eben auch Motivation brauchen und halt wieder mal ein bisschen etwas Neues und ein bisschen Aufwind. Und dazu sind wir natürlich da.
Das ist uns wichtig, dass wir den Menschen eben irgendwo dienlich sein können und hier ist halt mächtig was los, da hat man viele Menschen. Es ist allerdings auch schön zu sehen, dass, verglichen mit dem Anfang, wo wir angefangen haben mit der Rohkost, und heute so viele Menschen dazu gefunden haben. Das macht glücklich, das ist es was Schönes!
Verena: Schön, schön. Du hast in deinem Beitrag für das aktuelle Messemagazin, ich les‘ das kurz ab – hast du geschrieben: „Es lohnt sich, das Beste aus seiner Persönlichkeit zu locken“. Also, für dich ist Rohkost ein holistisches Konzept. Was gehört für dich alles dazu?
Urs Hochstrasser: Ja, wir leben ja eigentlich nicht für die Rohkost, sondern die Rohkost lebt für uns. An und für sich ist es ja so, dass wir eine Ernährungsform gefunden haben, mit der man halt die Verbindung mit seinem höheren Selbst, wenn man das so ausdrücken darf, und mit seinen Möglichkeiten, die wir halt haben als Mensch, sie voll ausspielen zu können. Da ist eben die Rohkost schon ein wunderbarer Teil dafür.
Ich vergleich’s immer wieder so: Einen 1000-Meter-Lauf kann man auch mit den schweren Bergschuhen machen. Man kann’s aber auch mit den leichten Laufschuhen. Ich denke, mit den leichten Laufschuhen geht es bedeutend eleganter als mit den schweren Bergschuhen. Aber letztendlich ist es ja, möglichst schnell, möglichst elegant, möglichst freudvoll über diese 1000 Meter zu kommen. Und so ist es hier auch im Leben, dass man eine Möglichkeit hat, als Mensch seine Großartigkeit auszuschöpfen. Letztendlich ist es ja, die Freude und das Glück und die Freiheit und die Großartigkeit miteinander teilen zu können. Ich finde, das macht doch ein Leben aus.
Verena: Die Menschen, die jetzt hier zur Rohvolution kommen, die sind ja schon interessiert an Rohkost und sind begeistert. Was würdest du denn Leuten sagen, die sagen, Rohkost, das ist für mich Verzicht, das ist kein Genuss und ich möchte einfach Pizza, Kuchen, Torte, Eis, Schokolade – das alles in meinem Leben haben.
Urs Hochstrasser: Ja, gut, wenn jemand natürlich sagt, ich möchte oder ich will nicht, dann ist das seine Entscheidung, dann ist das das, was er will. Dann ist für mich an und für sich die große Diskussion zu Ende, weil ich übergehe nicht den freien Willen eines anderen Menschen. Also, dazu muss er schon eine Bereitschaft haben und mich einladen dazu, dass ich ihm da weiterhelfe. Wenn jemand nicht will, will er nicht, basta!
Wenn jemand aber sagt, ja, ich würde gerne, aber, dann kann man natürlich schon Möglichkeiten finden. Ich meine, wir haben schon auch in der Rohkost eben diese Rohkost-Pizza, diese Rohkost-Lasagne. Zum Teil sind die ja echt schmackhaft.
Wobei, man muss da schon ein bisschen aufpassen, dass man nicht den Fehler macht und sagt, das ist jetzt eine Rohkost-Spaghetti und schmeckt dann eben – selbst wenn sie gut schmeckt – sie schmeckt halt anders als das, was gekocht ist.
Denn das, was gekocht ist, und gerade die italienische Küche – natürlich nicht nur, auch andere Küchen – das hat schon recht viel mit dem Suchtfaktor etwas zu tun. Und wenn jemand natürlich seine Süchte stillen will, dann will er keine Rohkost.Und wenn wir dann mit einer Bezeichnung kommen und die Leute denken, ha, Spaghetti, ja, jetzt habe ich da die Konsistenz von einer Spaghetti, dann werden sie enttäuscht sein, das möchten wir schon nicht. Aber trotzdem, wir haben heute so viele Möglichkeiten, wir haben so viel tolle Zutaten, dass man eine tolle Rohkost machen kann und nicht wirklich auf Verzicht geht.
Ganz ohne Disziplin kommt man von keiner Sucht weg. Ganz ohne Disziplin kann man keine liebgewonnenen Gewohnheit weglegen. Sondern da muss man nach vorne schauen und halt eben die Neuigkeiten, den Gewinn, die Großartigkeit von dem, was es eben noch gibt, anschauen. Mit dem Zurückschauen, das ist immer gefährlich. Dann sieht man nicht, was kommt, gell? (lacht)
Verena: Du gibst ja auch in deinen Seminaren und Kursen Anleitungen für die normale Rohkost, die einfache Rohkost, aber auch die Gourmet-Rohkost. Viele Leute, die interessiert sind, sagen aber, nein, das ist mir zu aufwändig, das kann ich in meinen Alltag nicht integrieren. Hast du einen Tipp für Einsteiger?
Urs Hochstrasser: Ja, gut, da hat man natürlich auch Möglichkeiten, ganz blitzschnell etwas zuzubereiten. Ich denke da an die Süppchen, ich denke an die Shakes, ich denke an die Smoothies. Ich meine, heute kann man ja blitzschnell eine vollwertige Mahlzeit zubereiten, kann das mitnehmen. Da lohnt es sich auch, sich da mal ein bisschen richtig einzurichten und dann halt eine Entscheidung zu treffen.
Was heißt, ich habe keine Zeit? Wenn jemand keine Zeit für eine Ernährung hat, dann ist er mit der Rohkost ja sehr gut bedient. Da fallen nämlich die Garzeiten weg. Wir haben festgestellt, die Rohkost, die braucht ja viel weniger Zeit. Und trotzdem hat man eine bessere Mahlzeit, als wenn man da irgendetwas tut. Und wenn sie an einem Fastfood-Outlet anstehen müssen, dann geht’s auch länger, gell? (lacht)
Verena: Seit 25 Jahren ernährst du dich rohköstlich. In der Zeit hat sich die Rohkosternährung ja ganz schön gewandelt und weiterentwickelt. Was meinst du, wie geht die Entwicklung weiter?
Urs Hochstrasser: Ich bin leider kein fortune teller (Wahrsager), ich kenne die Zukunft auch nicht ganz genau. Aber so, wie ich das abschätze, da wird sich der Trend und die Erkenntnis schon dazu entwickeln, wie man das heute so ein bisschen mit der veganen Bewegung kennt. Das wird voll Einzug halten.
Wobei, auch da ist es möglich, dass sich die Schere ein bisschen auseinander bewegt. Dass die Leute halt eben auch zu Rohkost finden, nicht nur wegen der Gesundheit, sondern tatsächlich wegen dem Bewusstsein. Wir haben immer mehr bewusste Menschen, nebst Menschen, die halt noch nicht ganz zum Bewusstsein gefunden haben. Das gibt es halt auch, damit müssen wir leben, damit werden wir leben. Und da muss jeder schauen, wo er bleibt.
Ich denke schon, dass wir jetzt an einem Zeitabschnitt angekommen sind, wo sich das tatsächlich entwickeln wird. Wenn ich jetzt sehe, wie viele Menschen jetzt in dieser kurzen Zeit dazu gefunden haben – das ist ja gigantisch. Und ich hoffe natürlich schwer, dass es so weitergeht.
Verena: Also, du blickst in eine spannende Zukunft, wir alle blicken in eine spannende Zukunft. Wie siehst du deine Rolle darin und was hast du für die Zukunft geplant?
Urs Hochstrasser: Ich glaube, in der Zukunft wird meine Rolle auch noch so sein, ein bisschen mehr die Vorzüge der Rohkost und auch die Vorzüge, die man als Mensch, als kreatives Wesen hat, wenn man sich optimal ernährt, wenn man sich lebendig ernährt, dass man das den Menschen noch ein bisschen näher bringt.
Ich glaube auch, dass ich ein bisschen an den Feinheiten in der Rohkost arbeiten werde. Es geht ja nicht nur darum, dass wir jetzt in der Rohkost einfach, wie wir das früher im Gastgewerbe hatten, irgendwelche kunstvollen Nahrungsmittel haben, die wir rohköstlich verkünsten wollen. Sondern letztendlich muss es ja einem Sinn dienen.
Wir alle wollen ja unser Potenzial ausschöpfen können. Und da macht es schon Sinn, dass wir die Feinheiten dann kennen. und ich denke, wir alle brauchen auch eine Motivation und da sehe ich mich schon eingebettet.
Verena: Also, du bleibst uns weiter erhalten. Vielen Dank, das war ein schönes Schlusswort. Danke, dass du dir die Zeit genommen hast. Jetzt musst du deinen Stand weiter vorbereiten. Ja, das war das Interview mit Urs Hochstrasser und ich verabschiede mich!
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